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Rot Weiß Oberhausen – Fortuna Düsseldorf 1:3  (17. Juni 1999)

 - das bis heute letzte Zweitligaspiel der Fortuna endete mit einem Sieg und zwang den Schatzmeister das Prämienfüllhorn noch einmal über der ungeliebten Mannschaft auszuschütten, die sich anschließend in alle Winde zerstreute. Hier ist seine Geschichte aus der Feder eines Querdenkers.


Liebes Tagebuch,

gestern war ich mit den anderen zum letzten Spiel nach Oberhausen gefahren gewesen. Wir durften aber nicht in unserem schönen Bus sitzen. Den mit dem vielen Platz zum Karten spielen und da wo wir immer die lustigen Zombiefilme drin gucken. Die Evi (Ottlinger, die Busfahrerin a.D.) meinte, daß sei wegen der Fans, die wären so richtig böse mit uns. Und nach Mallorca dürfen wir deshalb auch nicht. Warum nur? Der Peter (Neururer) hat gesagt, wir sollen uns mit Handstand verabschieden. Hab' nicht verstanden wieso, hab`s aber die ganze Zeit geübt. Nachher wollte dann keiner mitmachen und alleine habe ich mich nicht getraut. Der Trainer meinte auch, daß ich erstmal draußen bleiben sollte. Das fand ich richtig gemein, weil ich doch immer alles gegeben habe. Im Stadion waren dann enttäuschend wenig Zuschauer. Damit aber ein bißchen mehr Stimmung aufkommen konnte, hatten alle Polizisten freien Eintritt, die abends noch mit ihrem Hund Gassi gehen wollten. Und da kamen ganz schön viele. Tolle Idee. Müssen wir in Düsseldorf auch mal versuchen. Das Spiel war dann auch schön, weil da waren viele Tore drin gewesen. Und die meisten davon, haben wir gemacht. Der Beeck eins, der Marek eins und eins der neue Zedi. Die Fans haben dann trotz allem noch furchtbar viel gesungen. Da sie aber so schlecht sehen konnten, weil ja die ganzen Polizisten mit ihren Hunden vorm Block standen, sind sie immer auf den Zaun rauf, um freie Sicht zu haben. Das fand ich sehr schlau. Und der Ristenic, der Trainer von RWO, hat immer so doll rumgeturnt, sah ein bißchen aus wie Männerballett. Völlig albern. Na egal. Ich durfte dann später noch spielen, und Werbung in eigener Sache machen. Dafür mußte ich keinen Pfennig bezahlen. Im Gegenteil. Habe sogar eine stolze Siegprämie kassiert, weil der Dobro, der Thorsten und sowalther ausnahmsweise nicht so schlecht drauf waren wie sonst. Insofern war die ganze Sache irgendwie brauchbar. Nach dem Spiel, kamen der Marek und der Harry zu mir und meinten, daß sie weggehen vom Verein und nur ich und der kleine Schlittschuh bei Fortuna bleiben müssen, weil wir als einzige so doof waren regionalligagültige Verträge zu unterschreiben. Und es soll auch kein neuer Spieler mehr kommen. Ich war wie baff erstaunt. Niemand konnte mir erklären wie wir zu zweit aufsteigen sollen, wo wir beide dazu noch auf derselben Seite spielen. Ich glaub', daß wird ganz schön schwer. Dein Daniel

Mirhammasupagespielt
Die Chronik des spielenden Wahnsinns – Die Chronik von Fortuna Düsseldorf

 

erschienen in Nimm mich Volley Nr. 1, 01. August 1999

Tag(s) : #Mirhammasupagespielt
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